[-empyre-] "Archiving New Media Art: Ephemerality, and/or Sustainability." translation approach
Johannes Birringer
Johannes.Birringer at brunel.ac.uk
Sun Oct 3 01:41:50 EST 2010
dear Empyricals
last week brought some very incisive postings here, starting with Jon's thoughtful descriptions of his work with Still Water & the Forging the Future alliance, .and the questions of "weak archive" and metaserver / "inverse archive" -- again I think these are concepts and methodologies much deserving of more discussion here, more than has happened so far, one might guess. Thanks Claudia for responding also in much greater detail to my questions about Taxonomedia and also cheLA (which i tried to follow up with some conversations with friends from Buenos Aires who, hhmm, also tell me that they don't live there most of the time, which is another issue that was then discussed here, regarding "location" and translocation of archiving).
today i want to make just a small post here, as Yann Le Guennec's programmatic text on >>l' archive recombinante<< took us by surprise, along with her sending it not in english, inviting translation.
i am working on german translations of it, and send a first version. The next, more compressed version is inspired by Cynthia Beth Rubin's wonderful, wonderful post on "Layered Histories", to which I'll respond later as well.
I am now asking a Latina friend of mine to help with a Spanish translation of >>l' archive recombinante<<
[Le Guennec File 1 tr.1)
Ein rekombinatorisches Archiv ist der temporäre Zustand eines Prozesses des Archivierens. Dieser Prozess neigt dazu, verborgene und verschüttete, aber dennoch prä-existente Daten aufzubereiten und eine Geschichte des Vergangenen zu rekonstruieren. Die jeweiligen, sich gegenübertretenden Positionierungen dieser Daten-Verarbeitung bringen neue Konfigurationen ans Licht. Die Struktur, in der diese Datenteile als wiederauftauchende projiziert werden, ist selbst in diesen Flusses der Transformation eingeschrieben. Das rekombinatorische Archiv ist demgemäss ein an bestimmte Zeitpunkte gebundene, scheinbarer Zustand eines Prozesses, der die Vergangenheit in die Zukunft verwandelt. Das rekombinatorische Archiv gibt eine Richtung vor in der Ordnung oder der Unordnung der Dinge. Der permanente Wechsel der Assoziationen zwischen den Artefakten, und die Kraft der Verbindungen, die diese Assoziationen unterstützen, machen die Projektionsstruktur aus, mit der die Datengewinnung arbeitet. Die Projektionsstruktur ist unterschiedich und hängt von den jeweils wiederauftauchenden Daten ab. Mit anderen Worten, es entsteht eine Wechselwirkungsschleife zwischen der Projektionsstruktur und den wiedergefundenden Daten. Diese Schleife leitet die Evolution von einer transformierten Vergangenheit in eine emergierende Zukunft. Lesen Sie tausendmal das selbe Buch und die selbe Seite, und beobachten Sie das Bild, das in Ihrem Bewusstein davon entsteht, indem es sich forwährend davon ein neues macht.
Das rekombinatorische Archiv ist eine Kompression von Zeit. Die Technologien der Datenaufbewahrung und Katalogisierung definieren ständig den bestehenden Kontext alles dessen neu, was vorher war und was zukünftig möglich sein wird und dementsprechend auch verknüpft sein wird. Dieser Kontext ist die Zielstruktur etwas sich stetig unter dem Einfluss dieses kybernetischen Wechselwirkungen der wiederauftauchenen Daten Verändernden. Die Zielstruktur entzieht sich ihrer selbst durch ihre eigene Dynamik. Diesen Vorgang nennen wir Evolution. Was sich mit den digitalen Netzwerktechnologien und ihren Konvergenzen mit der Biotechnologie abspielt ist die Diffraktion aller Modelle. Die probabilistische Explosion der zukünfigen Entwicklungen besteht in den Verkopplungen der Datenvisualisierung, die eine Manipulation der Szenarien ermöglicht. Diese Manipulation der Schnittstellen verstärkt den Effekt der probabilistischen Explosion. Mehr als je zuvor sind, an diesem Stadium angelangt, alle Wahlmöglichkeiten des Zugriffs erlaubt. Die Fülle dieser Freiheit ist proportional den Regeln und Beschränkungen der Kontingenz, die den Rahmen unserer Existenz einschränken würden, d.h. den Rahmen unseres Bewusstseins dieses Zustands des Archivs, das wir im Begriff sind aufzubauen.
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regards
Johannes Birringer
dap lab
http://www.brunel.ac.uk/dap
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